Der Kampf gegen den Krebs in Europa und vor Ort
Hochkarätige Veranstaltung in Wenden auf Einladung der CDU und des Europaabgeordneten Dr. Peter Liese
Das war ein beeindruckender Abend“, war das einhellige Statement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer hochkarätig besetzten Veranstaltung in Wenden. Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese und der CDU-Gemeindeverband hatten eingeladen, um über das Thema Krebs zu diskutieren. Teilnehmer waren u. a. der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. med. Klaus Reinhardt, die renommierte Krebsforscherin von der Charité in Berlin, Prof. Angelika Eggert, und der Leiter der Neurochirurgischen Klinik Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen, Prof. Dr. med. Veit Braun, aber auch Experten aus dem Kreis Olpe.
Dr. Peter Liese erklärte, dass die Bekämpfung des Krebs eine seiner wichtigsten Prioritäten im Europaparlament ist. Als gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) ist es ihm gelungen, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen davon zu überzeugen, einen Aktionsplan Krebs auf den Weg zu bringen. Er sieht unter anderem Fördermittel von 4 Milliarden € vor. „Noch wichtiger ist aber, dass wir den Forscherinnen und Forschern, die Krebs bekämpfen, Steine aus dem Weg räumen und ihnen sozusagen den roten Teppich ausrollen“, dies bestätigte Frau Prof. Angelika Eggert, die als Expertin für Kinderkrebs betonte, wie wichtig europäische Zusammenarbeit ist und das Entscheidungen des Europäischen Parlaments, zum Beispiel zur gemeinsamen Nutzung von Daten oder zu einem unbürokratischen Zulassungsverfahren für klinische Prüfungen für Kinder mit Krebs überlebenswichtig sind. Liese und Eggert stellten auch zwei Schicksale von kleinen Patientinnen vor, die durch EU-Forschungsförderung überleben konnten. So zum Beispiel die kleine Charlotta aus Berlin, die 2019 als Kleinkind mit einer neuartigen, von der EU unterstützten Therapie behandelt wurde und heute zur Schule geht.
Dr. Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, betonte insbesondere die Notwendigkeit der Prävention und der Vorsorgeuntersuchung. Darauf wies auch Stefan Spieren, niedergelassener Allgemeinmediziner aus Wenden Hünsborn, hin. Spieren, der sich in vielfältiger Weise für die Gesundheit in der Region engagiert, wies insbesondere auf die Chancen der Digitalisierung hin. „Wenn wir in Zukunft mehr Zeit für unsere Patienten haben wollen, dann müssen wir aber den Computern die Arbeit überlassen, die Zeit frisst. Prof. Veit Braun erklärte in sehr bildhafter Weise, wie die Zukunft der Medizin aussieht. An der Universität Siegen werden weltweit einmalige Innovationen entwickelt und gemeinsam mit Unternehmen vor Ort umgesetzt. So gibt es bereits eine Brille, bei der ein Neurochirurg mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und anderen modernen Techniken die genaue Lokalisation eines Tumors erkennen kann, ohne die Schädeldecke zu öffnen, die sogenannte Neurostereotaxie. Monika Leuenberg von der Krebsberatungsstelle Olpe zeigte in eindrucksvoller Weise, dass für Krebspatienten nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die psychologische Versorgung und die Hilfe bei finanziellen Herausforderungen entscheidend ist. Die Krebsberatungsstelle Olpe, die es erst seit zwei Jahren gibt, gibt jedem Interessenten, sei es Patientinnen und Patienten oder Angehörige, innerhalb von zwei Wochen einen Beratungstermin.