Die Zukunft von Wenden: Weitreichender als die Länge einer Schwimmbahn
Wenden bekommt ein neues Schwimmbad: SPD, Grünen und UWG sei Dank. Was geschah? Zum dritten Mal innerhalb von 7 Monaten wurde der Antrag auf den Schwimmbadneubau gestellt. Nun passierte dies allerdings im Rahmen der Haushaltsberatungen – ohne vorherigen schriftlichen Antrag. 500.000 Euro für die Schwimmbadplanung wurden „mal eben“ in den Haushalt eingestellt. Das neue Bad wird vermutlich einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Eine konkrete Investitionssumme liegt jedoch nicht vor. Das spielte für das Konglomerat aus SPD, Grünen und UWG in der vergangenen Ratssitzung keine Rolle: Der Schwimmbadneubau wurde beschlossen.
Die CDU wollte die Entscheidung, ob ein Neubau oder eine Sanierung angestrebt wird, offenhalten. Aus unserer Sicht muss zunächst Klarheit über die Zukunft der Grundschulen geschaffen werden. Das Lehrschwimmbecken sehen wir in einem direkten Zusammenhang zur Grundschule. Bis zum Sommer wird das Konzept für den Primarbereich vorliegen. Hätte man nicht noch zwei bis drei Monate warten können?
Die CDU wird die Planung kritisch begleiten. So wünschenswert ein modernes Schwimmbad ist, so sehr werden wir darauf achten müssen, dass unsere Infrastruktur auch außerhalb des Schwimmbads attraktiv bleibt. Ob dies mit dem Schwimmbadneubau realisierbar sein wird, kann auf den ersten Blick zumindest bezweifelt werden.
Eine Sanierung wäre die günstigere Alternative gewesen. Diese ist mit Kosten von 4,7 Mio. Euro veranschlagt. Gleichzeitig wären hier Fördergelder vom Bund in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro zu erwarten. Die gemeindlichen Ausgaben für eine Sanierung würden also im Idealfall etwa 2,6 Mio. Euro betragen. Das ist immer noch eine stolze Summe. Allerdings wäre die Sanierung damit um circa 75 % günstiger als ein neues Schwimmbad gewesen. Hätte man das bei der Abwägung zwischen Sanierung oder Neubau berücksichtigen müssen?
Mit der isolierten Entscheidung zum Schwimmbadneubau wird jedenfalls das Vorhaben, eine ganzheitliche Betrachtung aller Großprojekte vorzunehmen – von Gesamtschule, Grundschulen, Schwimmbad und Feuerwehrhäusern – ad absurdum geführt. SPD, Grüne und UWG scheinen eine klare Priorität zu haben: Erst das Schwimmbad, dann die Schulen.
Die Gesamtheit der anstehenden Projekte ist jedoch weitreichender als die Länge einer Schwimmbahn. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Entscheidungen nicht auf dieselbe Art und Weise getroffen werden. Ansonsten muss man befürchten, dass die nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde wortwörtlich „baden geht“.