Zur aktuellen Situation des Glasfaserausbaus

Durch vermehrte Rückmeldungen und Leserbriefe ist seit langer Zeit klar, dass der aktuell gestoppte Glasfaserausbau die Gemüter stark erregt. Wir sind hier seit Jahren ebenso wie die Verwaltung aktiv (beispielsweise durch einen 14-tägigen Jour fixe und regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsleitung) und üben Druck auf die Deutsche Glasfaser aus, die Kommunikation gegenüber den Kunden endlich in den Griff zu bekommen. Zugleich muss man zur Kenntnis nehmen, dass mit dem weggefallenen Tiefbauunternehmen der Auftrag neu vergeben werden muss und dies schlussendlich eine wirtschaftliche Entscheidung der Deutschen Glasfaser ist, wann und mit wem weitergebaut wird. Dass der Ausbau zügig geschehen sollte, ist ebenso klar wie eine vernünftige Kommunikation gegenüber dem Bürger und Kunden. Beides wird deutlich der Deutschen Glasfaser kommuniziert. Ein schneller Abschluss ist dabei nicht zuletzt im Sinne des Unternehmens, das schon massiv investiert hat.
Interessant ist die Reaktion einiger politischer Entscheidungsträger in der Gemeinde. Der Rat hat am 17.3.2021 mit 30 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen für eine Kooperation mit der Deutschen Glasfaser gestimmt – ohne Gegenstimme. Um es deutlich zu sagen: Jetzt im Nachhinein den Schlaueren zu spielen (insbesondere: Wir als UWG haben das kommen sehen) ist schlechter Stil, geradezu unredlich! Das ist aber stilbildend für die Positionierung der politischen Konkurrenten in den letzten Jahren, die eigene Mehrheit gestaltend einzusetzen und dann aber die Konsequenzen nicht tragen zu wollen.
Zum Inhalt, wieso es zu der Kooperation mit der Deutschen Glasfaser gekommen ist, erlauben wir uns noch einige Erläuterungen.
Die Deutsche Glasfaser war das einzige Unternehmen, das überhaupt bereit war, in Wenden flächendeckend auszubauen – nicht straßenweise, nicht selektiv, sondern im großen Stil. Damit das Projekt wirtschaftlich tragfähig wird, mussten Bürgerinnen und Bürger aktiviert werden – und ja, das bedeutete auch Öffentlichkeitsarbeit, damit die nötige Quote erreicht wird. Ohne diesen Schulterschluss zwischen Verwaltung, Anbieter und Bürgern hätte es überhaupt keinen Fortschritt gegeben. Mit den restlichen Netzbetreibern wie der Telekom wurde immer wieder erfolglos verhandelt, ohne jedes Ergebnis abseits der Zusage Neubaugebiete auszubauen. Erst nach dem Vertrag mit der Deutschen Glasfaser haben sich Konkurrenten bewegt und angefangen selbst auszubauen. Kurzum: Ohne die Kampagne gäbe es wahrscheinlich nur an ausgewählten Punkten überhaupt eine Aussicht auf Glasfaser. Das wäre die Alternative, die wir aktuell hätten. Der eigenwirtschaftliche Ausbau war nicht zuletzt möglich geworden, da durch Akquise im vom geförderten Ausbau der Anbieter vor Ort war. Der Kreis Olpe hat fast 70 Millionen Euro Landes- und Bundes-Förderung in den Kreis geholt und damit die Grundlage für den Glasfaserausbau geschaffen. Die Kommunen haben hierzu ihren Anteil indirekt über die Kreisumlage und auch direkt beigetragen.
Abschließend gilt es also: das Projekt sollte zügig abgeschlossen werden. Hier ist der notwendige Druck auf die und zugleich die Zusammenarbeit mit der Deutschen Glasfaser notwendig. Nicht zuletzt zeigt doch die Aufregung, dass die Menschen Vorort auf den Anschluss warten – und damit der Ausbau eine Notwendigkeit ist. Wir ducken uns hier nicht vor einer Verantwortung weg, zugleich sind aber die Einflussmöglichkeiten begrenzt.