Zur Verkehrssituation in Gerlingen

Februar 12, 2021

Die Amazon-Ansiedlung erhitzt viele Gemüter – insbesondere und verständlicherweise in der direkt betroffenen Ortschaft Gerlingen. Sowohl bei der Informationsveranstaltung Anfang Januar als auch in der letzten Ratssitzung wurde überfraktionell deutlich: Die Ansiedlung des Verteilzentrums wird die hohe verkehrliche Belastung in Gerlingen verschärfen und gleichzeitig lässt sich die Ansiedlung rechtlich nicht versagen. Der Kreis Olpe hat mittlerweile dem Antrag stattgegeben.

In der Ratssitzung im Februar wurde der einstimmige Beschluss gefasst, in Gerlingen eine Verkehrsflussanalyse durchzuführen. Hier wurde deutlich, dass sich alle Fraktionen einig darin sind, dass man Amazon nicht haben wolle. Zugleich werde Amazon aber im Industriegebiet sein Verteilzentrum bauen – ob mit oder ohne Ampelanlage. Sollte sich diese in der Analyse als sinnvoll erweisen, wird diese errichtet. Mit dem zeitlich skizzierten Ansatz lässt sich davon ausgehen, dass diese Analyse rechtzeitig abgeschlossen sein wird. Dass man vor der Ampel warten muss, um die anderen Verkehrsteilnehmer vorzulassen, muss wohl noch gesondert erläutert werden – angesichts der Aussage eines SPD-Ratsmitglieds, dass man es nicht ertragen könne, wenn man vor der Ampel warte und ein Amazon Fahrzeug Vorfahrt habe. Von solchen Formulierungen distanzieren wir uns deutlich, zumal populistische Phantasien befördert werden, was ein Gemeinderat alles beschließen und durchsetzen könne. Dies hilft definitiv nicht weiter. Es gilt stattdessen, schrittweise eine Linderung der Problematik herbeizuführen.

Es geht schon seit mehreren Jahren darum, unterschiedliche Perspektiven für eine Entlastung in Gerlingen zu schaffen. Auch wenn die damalige Ortsumgehung abgelehnt wurde, muss durch die Ansiedlung von Amazon eine Ortsumgehung wieder eine Option sein. Die CDU setzt sich für unterschiedliche Varianten wie der erneuten Prüfung einer Ortsumgehung oder für einen zusätzlichen Autobahnanschluss ein. Sie versucht seit Jahren Verbesserungen zu erreichen – von kleinen Verbesserungen wie einer harmonisierten Ampelschaltung und die Verlegung einer Bushaltestelle bis hin zur bereits erwähnten Realisierung von Autobahnanschlüssen eines Gewerbegebietes „Am Ruttenberg“. Schlussendlich ist man bei allen Vorschlägen auf übergeordnete Behörden angewiesen. Wer dies in Frage stellt, verkennt die Realität. Die Korrespondenz hierzu füllt jedenfalls bereits in der Gemeindeverwaltung ganze Ordner. Dennoch sind wir weiterhin – auch mit dem gebotenen Nachdruck – auf verschiedenen Ebenen aktiv, eine Verbesserung für Gerlingen durch eine Ortsumgehung oder einen zusätzlichen Autobahnanschluss herbeizuführen.

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